Vater-Komplex
Vom Können und Lassen
Wie früher Vater mich angeschaut hat, schaut mich heute die Welt an. Wie ich von meinem Vater beurteilt wurde, werde ich heute von der Welt beurteilt. Hat er mich in meinem Rücken mit seiner Stärke gefestigt oder hat er mich wie eine Ameise niedergestampft? Wollte er aus mir eine Kopie seiner selbst machen oder förderte er mich zu meiner eigenen Identitätsbildung?
Metaphorische Erzählung zum Vater-Komplex
Stolz, Aggression, Aktivität, Begeisterung, Dynamik
Während meine Mutter mich in ihrem Bauch und später in unserem größeren Zuhause nährt; mit Nahrung, mit Liebe und mit Gefühlen, für mein Wohlergehen in unserem gemeinsamen innersten Zuhause sorgt, führt mein Vater mich in die äußere Welt. Er entführt mich meiner Mutter, entführt mich aus dem immer kleiner werdenden Zuhause in die große weite Welt. Er führt mich als mein großer Führer durch die Fremde. An seiner Seite, mein Rücken gestärkt, lerne ich mich in der Fremde sicher zu bewegen. Fremden Menschen wie fremden Orten mit Offenheit und Sensibilität zu begegnen, mich aber auch von Fremden nicht erniedrigen zu lassen. Er fördert mich in meinen Interessen, nachdem er mir das Seine und das Fremde zeigte. Er gibt mir Kraft an meiner eigenen Identität zu bauen, auch wenn ich zu Beginn dafür noch sein Grundstück brauche. Er macht all das. Wenn er da ist und selbst einen Vater hat, der da ist. Doch was, wenn nicht? Wie werde ich mich in der Fremde bewähren, jenseits meiner sicheren 4 Wände?