Zwangsstörungen in der Psychotherapie
Ordnung macht das "Chaos" macht mich ruhelos
Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser. Gemeinsam arbeiten wir an all den Zwängen, welche Sie derzeit kontrollieren. Das Ziel ist nicht die Kontrolle über die Zwänge, sondern das Vertrauen in Ihre eigene Sicherheit. Widmen wir uns den Zeiträubern und Isolatoren namens Zwangsgedanken, Zwangshandlungen und Zwangsimpulsen.
Metaphorische Erzählung zu Zwangsstörungen
Waschbecken, Herd, Messer und Schlüssel
Am liebsten wäre es mir alles, was mir wichtig ist, zu konservieren.
Ich möchte lebendig und beweglich sein und mich gleichzeitig mumifizieren.
Doch wie die Fassade meines Hauses bin ich äußeren Witterungseinflüssen
unterworfen.
Auch in meinem Inneren verändert sich soviel.
Manchmal wird es so viel, dass ich all das unveränderlich einfrieren möchte.
Pause drücken. Standbild erzeugen. Dann fühlte ich mich endlich sicher,
mit dieser Unveränderlichkeit.
Ich liebe die Ordnung und hasse das Chaos. Doch immer mehr merke ich, wie
meine Ordnung immer mehr Chaos erzeugt. Ich kann nun mal nicht überall
gleichzeitig sein und den Veränderungen Einhalt gebieten.
Die Zeit rennt mir davon. Könnte ich doch bloß die Zeit anhalten.
Es ist als wären meine Augen hochauflösende Mikroskope. Sekunde für Sekunde
erblicke ich die ständig entstehende Unordnung im Außen wie im Innen. Ich
wünschte, ich hätte Augen wie jeder Andere. Augen mit einer Auflösung einer
alten Analogkamera.
Doch meine beiden hochauflösenden Mikroskope unter meiner Stirn, mit höchster
Übertragungsgeschwindigkeit ausgestattet, habe ich noch aus meinen Kindertagen.
Damals war es für mich noch wichtig, die große weite Welt und all das darin
für mich Neue, schnell zu erkennen und zu lernen. Zu dieser Zeit war ich
so vielen Veränderungen ausgesetzt, dass mir manches instabil und brüchig
erschien. Nur damals konnte ich das noch nicht in Worte fassen. Auch kann
ich mich daran nicht immer erinnern. Ich war noch zu klein, das, was im
Außen geschah, anzuhalten oder bei mir zu behalten. Das für mich Sichere
war zu oft flüchtend vor mir, so habe ich das zumindest empfunden. Und
so will ich nun alles unveränderlich an mir haben. Ich versuche heute diese
Beständigkeit nachzuholen, welche mir damals fehlte. Doch die Zeit macht
mir immer wieder einen Strich durch meine Rechnung.