Das Interview zur Depression: Hoffnung in der Dunkelheit

Also ... die Bilder wechseln schnell.

Ja.

Ja ich sehe Farben und Punkte und Bilder. Und die wechseln schnell.

Ja.

Ich kann mich gar nicht so richtig auf ein Bild konzentrieren.

Was empfindest Du dabei?

Ja ich ... spüre so eine Ohnmacht. Und ich ... spüre, dass ich da bin ... aber ... spüre auch, dass ich ein Teil dieser Welt bin, aber ich spüre auch so eine Leere.
Ich kann gar nicht sagen, wo ... der Übergang zur Welt ist. Ich fühle mich so ... also raumlos und so leer.
Ja, dann sehe ich den Mond. Der scheint zu mir und leuchtet und ich spüre da auch Hoffnung, aber es ist so weit weg. Es sieht schön aus, aber ... ich spüre dazu nichts.
Also ich sehe wie der Mond strahlt. Und es ist nachts ... nachts ... und ... ja, ich ... es sieht aus, als würde ich auf einem Felsen liegen und fühle mich so kalt und so hart wie der Felsen.
Ich spüre auch so eine Leere im Bauch.

Im Bauch?

Ja, so ... fühlt sich so an wie, eigentlich so ... so ein Hunger auf das Leben. Aber ich ... ja, ich komme eben nicht weiter. Ich weiß nicht was zu tun ist. So eine Ratlosigkeit.
Ja, und der Körper ist schwer und träge, und gleichzeitig leer ... ja ...

Ja, und wie bist Du da hingekommen?

Ich habe mich da so dahin gelegt, weil ich da so bei mir sein kann. Ich habe das Gefühl, dass der Mond mich versteht.
Ich spüre eine Einsamkeit, aber der Mond tröstet mich. Das ist so mein einziger Freund.

Was gibt Dir diese Freundschaft? Was erhältst Du durch diese Freundschaft?

Ich ... ich bin mir sicher, dass ich diesen Weg ausgesucht habe. Ich bin dahin spaziert, ich habe mich dahin gelegt, weil ich das öfters mache. Und immer wenn ich das mache, begegne ich auch mir selbst.
Ich verstehe so mehr die Einsamkeit und die Leere die ich immer spüre.
Also ... das sieht fast aus, als wäre der Mond ein Spiegelbild ... von mir.
Ich ... habe das Gefühl, dass ich mir selbst begegne. Wie als wäre der Mond ... mein ... mein Gesicht.

Was zeigt Dir der Mond über dein Gesicht? Was kannst Du da am Mond über Dein Gesicht erkennen?

Ja ... ich sehe mich an so wie ich bin. Und ich sehe auch die Schwäche und die Trägheit, aber ich sehe auch, dass ich bin. Dass es mich gibt. Wenn ich da nicht bin, dann weiß ich das manchmal nicht.
Ja, der Mond sagt mir, dass ich da bin. Und durch ihn weiß ich, dass es auch Hoffnung gibt. Ja, das ist ... ich spüre da so eine Anziehungskraft. Andere gehen in den Wald und ich gehe zu dem Mond.
Und es scheint auch so, als wäre ... das der Ort ... als wäre das der Ort, wo ich dem Mond so am Nächsten bin.
Das ist so weit oben auf dem Felsen. Ich sehe da Wellen und Wasser. Aber die ... die spielen keine Rolle.
Ja, und manchmal wenn ich da so liege, sehe ich auch so ... ja, meinen Weg. Dann sehe ich auch ... einen ... ja, ein Bild von einem Edelstein und der Edelstein ist aber riesengroß, so geformt wie so ein Kirchenfenster. So ganz viele verschiedene Farben. Das ist so die Gesamtheit, das was ich wirklich bin. Dieses Bild habe ich da immer so, wenn ich da so auf dem kalten Felsen liege. Es ist die Hoffnung, dass ich ... dass ich in allen Farben des Lichts strahlen kann.

Was symbolisiert das, bei Dir als Mensch im Menschsein? Wofür steht das?

Für diese ... für dieses schwarz-weiße. Ich sehe die Nacht und den hellen Mond. Das entspricht mir. Aber ich habe auch das Gefühl, das dahinter noch mehr ist. Da ist soviel ... soviel Liebe ... ja, ich sehe auch rotes Licht. Aber das scheint nicht bis zu mir. Aber ich weiß auch, wenn ich das sehe, dann ... muss es das auch in mir geben.

Was könnte den, dieser Edelstein so symbolisieren, in Bezug auf Dich? Was sagt der aus?

Ich habe ihn gesehen, und so diese Gesamtheit gefühlt. Die Komplexität. Und so diese ... die göttliche Ordnung. Weil, alle Farben waren dabei, alle die man kennt. Und es sah so wertvoll aus, wie ein Talisman, den man so trägt.

Ja, und was ist mit dem Weg, den Du siehst?

Der gibt nach oben. Der war steinig. Da floss Wasser und ... es ist ein langer steiniger Weg. Aber der wird belohnt, da ... zu Beginn wo ich noch hinsehen kann, vor mir da ist alles dunkel und steinig.
Jetzt sehe ich da bunte Blätter auf dem Boden liegen und helles Licht links und rechts.

Ja.

Da kann man hinkommen.

Und was empfindest Du jetzt?

Ich spüre so eine Hoffnung. So ... so ein ... bald ... bald laufe ich los. So fühlt sich das an. Der Körper ist noch müde, der Kopf und der Geist ist schon weiter.
Ja, ich fühle mich dort so belebt ... und so die Erinnerung an dieses Bild ... diese bunten Farben, die geben mir Energie. Ja, das ist so ... so die Idee ... ja, der Funke ... und es sah auch ... ja, der Weg sieht auch so aus wie ... wie ... ja so ähnlich wie eine Rolltreppe, man wird trotzdem dennoch auch getragen. Ich sehe ... wie ich gar nicht laufen muss, und auch durch diese Dunkelheit getragen werde.
Selbst hier in dieser dunklen Stunde sehe ich den Mond und kann mich erinnern und sehe wie man vorwärts kommt.

Ja. Und kannst Du jetzt vorwärts kommen?

Ja ... ich laufe und sehe links und rechts ... da ist nichts ... da ist nichts ... gar nichts. Aber vor mir sehe ich den Weg.
Aber weit vor mir sehe ich Helligkeit. Das sind so Momente wo es mir gut gehen wird. Die mich weiter voran bringen. Weiter Richtung so ... Gipfel.

Da ist also ein Gipfel?

Ja. Ja, dann sehe ich den Weg von der Seite. Und sehe, dass es auch mal wieder runter geht. Aber der Weg wird trotzdem heller, also so dunkel wie es gerade ist, so dunkel wird es nicht wieder.
Wenn ich an diesen Talisman denke. Ja, und wenn ich das Bild so vor mir sehe, dann sehe ich seine Gesamtheit, dann kommt mir der Schmerz fast albern vor.

Was kann man sich unter dieser Gesamtheit vorstellen? Was bedeutet das?

Ja, ich ... habe so das Gefühl, das, das alles schon mal war.

Was empfindest Du dabei?

Ja, da ist tiefes Verstehen [Proband sehr ergriffen, schluchzt]. So ein Wiedererkennen, dass das alles so sein muss. Und, dass dem Talisman oder bunten Edelstein nichts passieren kann. Und, dass der Mensch der sowas will, braucht das. Und dann erfährt er sich dadurch. Und jetzt in der Dunkelheit ist der Edelstein noch viel heller und schöner.

Was macht das mit Dir?

Ja, das ... das schaltet so den inneren Motor an.
Ich spüre wieder Energie.
Und brauche die Hoffnung nicht mehr suchen, die ist dann einfach da.

Und jetzt kannst Du so wieder langsam in dein eigenes Leben eintauchen. Ich werde wieder Deine Stirn berühren, und Du gehst in eine Situation, in der Du ... ja ... Dein Leben symbolisch in diesem Mond betrachtet hast ... ich berühre die Stirn, Du gehst jetzt in eine Situation, in der Du Dich so schwarz-weiß, so leer und so schwer gefühlt hast. Lässt Dich langsam auf diese Situation ein.

Was nimmst Du war?

Ich liege auf dem Bett und kann mich nicht bewegen ... und die Haut ist offen und es juckt und ... ich spüre so den Geruch von der offenen Haut. Und ich kann mich nicht bewegen, weil ich so eine Wirbelsäulen Sache hab ... und ... ja, ich sehe so ... so wie wenig Hoffnung ich habe. Sehe mich selbst da so liegen.

Was ist mit dem Körper los, dass er nicht kann? Schau mal tief rein.

Ja, ich fühle mich so vom Leben bestraft. So eine Hilflosigkeit.

Ja, was ist denn so passiert, dass Du Dich so bestraft fühlst?

Ja, ich spüre ... ja, ich spüre keine Lebenskraft mehr. Keinen Überlebenssinn, kein höheres Ziel. Ich bin so in einem Körper gefangen, der mir aber was sagen will.

Ja. Vielleicht sagt er Dir was und Du möchtest zuhören.

Der Körper sagt ziemlich eindeutig: "Nimm das Leben an."
Dann sehe ich wieder die Berg- und Talfahrt. Und ... ja, das Gefühl, dass es auch keinen Unterschied macht, ob ich den Berg hinauf steige oder ins Tal laufe wenn ich das Leben so richtig angenommen habe.

Ja. Und wenn Du an die Situation denkst, wie Du da so im Bett liegst, wo Du dich kaum bewegen kannst, was könnte da jetzt so dieser Talisman sein?

Ja, ich sehe einen Hund, ein Tier und ... der schaut mich so an und ... ich sehe so diesen Hund und schaue ihm so in die Augen ... und sehe so auch das Göttliche in ihm, so dieses tiefe Verstehen und dieses Annehmen, und dieses einfach selbst sein. Der Hund will nicht anders sein. Der guckt mich einfach so an. Der versteht vielleicht mehr als ich denke. Ja, das berührt mich.

Ja. ... Und das wirkt auf Dich ein?

Ja.

Ja, und was ist da wo Du jetzt bist, mit diesem Hund, vielleicht ein Weg. Gibt es da einen?

Ja. Also ... ja ... das Urvertrauen, dass der Hund mir gibt, das so auf sich ... ja, so aktivieren, versteht, dass man das selbst auch ist, wenn man das im anderen sieht. Ich sehe diesen Hund und weiß, das ich das auch habe. Und spüre dann schon auch mehr Leben.

Wie empfindest Du Dich selbst? Wie spürst Du Dich selbst?

Ich spüre wieviel mit den eigenen Glaubenssätzen zu tun hat. Ich spüre, dass ... wenn man so rein denkt, man sich erinnern kann ... und ich sehe so meinen Körper und sehe so Zellen und Energiefäden ... und die arbeiten plötzlich wieder. Sind wieder vital und dynamisch. Also ich spüre, der Körper heilt sich selbst.
Ja, dann sehe ich Wasser und Fische und Algen. So eine Vollkommenheit, so ein Eins sein.
Ja, dann sehe ich auch unter Wasser so eine Höhle und ein Meer. Eine Felswand, alles ist so friedlich und eins.

Ja, und Du kannst jetzt diese Erkenntnis, diese Empfindung wieder mitnehmen in die Zeit von 2021. Gehst wieder in die Zeit von 2021, vielleicht gehst Du auch weiter in die nächsten Wochen , Monate, Jahre, ganz egal. Und schaust jetzt mal, was sich da so zeigt.

Ja, ich ... sehe mich selbst, wie ich am Schillerplatz stehe und ich trage eine Uhr. Ich bin so ganz im Frieden mit mir selbst, ich lächle und habe keine Abneigung gegen die Welt. Ich lasse sie so wie sie ist. Und ... diese vermeintlichen Fehler die interessieren mich nicht, ich lebe einfach so mein Leben. Ich sehe klare Haut und fühle mich gut.

Und wie empfindest Du Dich da selbst? Wie fühlst Du Dich, wenn Du Dich fühlst?

Ich fühle mich so kraftvoll und fühle mich gut und ausgeglichen und so im Frieden mit mir selbst. Und es gibt da keinen Widerstand. Ich stehe da vor dem DM, und sehe die Produkte die keiner braucht, und das stört mich aber nicht, das ist einfach so. Ich bin bei mir. Ja, es fühlt sich so an, als wäre so ich mit mir selbst verankert.

Ja.

Bin ganz bei mir. Ja, und ich rede mit jemanden, den ich nicht sehe so richtig. Aber ich drücke mich klar aus und bin bei mir.

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