Der Körper in der Psychotherapie
Einleitende Worte zum Körper
Der Körper als Objekt des Subjekt Psyche
Körperliche Erkrankungen können sichtbar sein, verhüllt werden oder unsichtbar im Inneren des Körpers ihr Unwesen treiben. Der Körper kann wie bei einer Adipositas zu viel Volumen haben oder einer Magersucht zu wenig. Er kann sich gekrümmt zeigen oder verspannt. Doch was führt zu seiner Form und seinem Volumen? Und was verformt das Innere? Sind Lebensgeschwindigkeit und Fließgeschwindigkeit der inneren Körpersäfte miteinander verschaltet? Welchen Einfluss hat die immaterielle Psyche auf das materielle "immunoneuroendokrine Netzwerk"?
Der Körper
Erleben von Entspannung und Anspannung
In der bewusstseins-integrativen Psychotherapie (Hypnosetherapie) gehen wir den Wechselwirkungen von Psyche und Körper nach. Gemeinsam erkunden wir, wie unser Körper auf Gedanken und Gefühle reagiert. Was passiert im Körper, wenn ich meine Bedürfnisse zurückhalte? Welche Einstellung habe ich zu meinem Körper? Liebe ich meinen Körper? Will ich meinen Körper zerstören? Bewusst oder unbewusst? Nimmt die körperliche Haltung Einfluß auf mein Denken und Fühlen? Führt mein Körper, wie in Hypnose, immer wieder die gleichen Haltungs- und Bewegungsmuster aus? Habe ich bereits entdeckt, wie mein Körper die Mimik und Gestik meiner Eltern nachahmt, wenn er sich anderen Körpern überlegen fühlt? Wenn Sie möchten, lassen Sie uns auch untersuchen, was der Körper seinem Wesen nach ist und wie er uns auch ein sich offenbarendes Symbol ist. Welchen Einfluß hat die Psyche auf eine rein körperliche Erkrankung? Wie reagiert der Körper auf die Umwelt? Auf bestimmte Orte? Oder Menschen? Und wie kommt es, dass die Psyche mich immer wieder an ähnliche Orte und ähnliche Menschen dirigiert? Der Körper als Volumen: An welchen Orten dehnt er sich aus und an welchen Orten zieht er sich zusammen?
Metaphorische Erzählung zum Körper
Fundament, Wände, Decken, Dach
Obwohl mein Haus schwer und steif im Erdgrund ruht, ist es mir, als wäre
es ein schwankendes Schiff. Wie tobende Wellen um mich herum, erspüre
ich jeden Schritt und Tritt um mich herum.
Wenn es regnet ist mein Dach nicht dicht und ich bin all diesen äußeren Gedankentropfen
ausgeliefert. Meine Wände haben Fugen, Risse und Löcher und ich höre und
empfinde all den Lärm und der kalte Wind zischt und pfeift im Bauch und Ohr.
Mein Körper lässt mich einfach nicht in Ruhe. Meldet sich hier und da, spannt
sich an und wenn ich ihn brauche, will er sich entspannen. Er hat mir gefälligst
zu dienen, hat zu funktionieren. Was erlaubt er sich bloß, sich zu erschüttern
und zu schmerzen?
Philosophische Gedanken zum Körper
In der modernen Schulmedizin wird der Mensch lediglich als Körper (soma) betrachtet. Mit Körper ist eine Zusammenballung von einzelnen Zellen gemeint. Die Geburtsstunde dieser Denkweise lässt sich auf das Jahr 1858 legen, das Jahr in welchem Rudolf Virchow seine „Cellularpathologie“ veröffentlichte. Die Psyche (Seele) des Menschen ist seitdem lediglich ein Nebenprodukt des „zellulären“ Nervensystems. So lässt sich besser verstehen, warum der Mensch bei einer Depression Anti-Depressiva verschrieben bekommt und bei Panik Beruhigungsmittel.Doch die Reduktion des Menschen auf den Körper wurde nicht durch die im 19. Jahrhundert mehr und mehr aufkommende naturwissenschaftlich orientierte Medizin heraufbeschworen, sondern bereits ca. 1000 Jahre früher. 869 n. Chr. ereignete sich in Konstantinopel ein Konzil der Kirchenväter. Auf diesem Konzil wurde - kurz zusammengefasst - dem Menschen das Vorhandensein eines eigenen Geistes abgesprochen. Dogmatisch wurde also festgelegt, dass der Mensch nun mehr ein zweigliedriges Wesen sei, bestehend aus Körper (Soma) und Seele (Psyche).Diese Kirchenväter offenbarten sich damit als Antichristen und als Widersacher des Jesus Christus, dem sie aber ihre Machtstellung eigentlich zu verdanken hätten. Bis dahin empfand sich der Mensch in seiner Trichotomie als Körper, Geist und Seele. Ursprünglich betrachtet, machte somit nicht die moderne Schulmedizin von 1858 den Menschen zu einem „geistlosen“ Zellhaufen, denn dies wurde bereits von der Religion in einem Zeitraum von ca. 1000 Jahren vorbereitet. Ihre Lebendigkeit, ja, Sie und Ihr Leben sind nichts weiter als eine mechanisch funktionierende Zellversammlung. Sie sind bloße Materie, wie ein Stein, nur mit mehr Bewegung und Funktion. Wollen Sie das so sehen? Soll dies Ihre Wahrheit sein? Ohne eine Diskussion anregen zu wollen: Was wäre geworden ohne diesen Beschluss dieser antichristlichen Kirchenväter in Konstantinopel 869 n. Chr.? Wenn wir uns heute alle noch als Trichotomie von Körper, Geist und Seele empfinden würden? Zweifelsohne müssten wir hinsichtlich dieser Dreigliederung nach der Reihenfolge der Hierarchie fragen. Was steht über was und was wirkt wie und warum auf das andere? Menschen, Könige und Herrscher, Organisationen, Ideologien und Theorien konnten „ihr eigenes“ Weltbild dem „gläubigen“ Menschen immer schon hypnotisch suggerieren, so wie es dem Zeitgeist eben entsprach und den eigenen Machtinteressen zugute kam. Doch was die Benannten nicht konnten, war und ist, einen Einfluss auf das Wort und die Sprache zu nehmen. So können wir noch heute in Bezug auf Krankheit und Gesundheit in der Wortbedeutung des Wortes „Medikament“ die wirkliche Hierarchie der ursprünglichen Trichotomie des Menschen finden:Das Wort „Medikament“ setzt sich zusammen aus den lateinischen Worten medicari, was heilen bedeutet, und mente das sich vom lat. mens ableitet, was u.a. für Geist, Gedanke, Sinn, Bewusstsein, Denken und Verstand steht.Etymologisch und wörtlich übersetzt bedeutet also „Medica-mente“ = Heilen durch Denken. **Noch einmal zurück zur Begründerin der mechanistisch-materialistischen Medizin, der Zelle.**Und um dennoch bei der Sprache und dem Wort zu bleiben. **Das althebräische Wort „zel“ bedeutet u.a. „Schatten“.**Wenn nun also der eindimensionale Mensch eine Ansammlung von Schatten (Zellen) ist, muss die Frage gestellt werden dürfen, was oder wer wirft diese(n) Schatten? Braucht es dazu nicht Licht (Geist) und ein Objekt (Seele)?